Die Leidensgeschichte des Yannik Oenning ist lang. Der talentierten Angreifer, der einst für den MSV Duisburg und später für SV Wehen-Wiesbaden in der 3. Liga auflief, hatte in seiner jungen Karriere das Pech, dass ihn immer wieder schwere Verletzungen zurückwarfen. So geschehen im Januar diesen Jahres, als er sich im Testspiel gegen den Bezirksligisten SV Adler Weseke einen Meniskusriss zuzog. 8 Monate später, genauer gesagt nach 287 Tagen, betrat Oenning beim Gastspiel beim SV Genc Osman Duisburg erstmals wieder den Platz. Wir sprachen nach dem Spiel mit dem 24-jährigen über seinen aktuellen Zustand:
VfL Rhede: Yannik, die erste und wichtigste Frage: Wie geht es dir derzeit?
Oenning: Mir geht es soweit ganz gut .Die Verletzung ist ausgeheilt und ich bin froh wieder bei der Mannschaft sein zu können.
VfL Rhede: Deine Krankenakte ist zum Verzweifeln. Wie kämpfst du dich nach solchen Verletzungen zurück? Woher nimmst du diese mentale Stärke?
Oenning: In den ersten Momenten verzweifelt man und man muss auch für sich erstmal Abstand gewinnen und alles reflektieren, aber nach wenigen Tagen steht fest, dass man alles dafür tun wird, um zurück auf den Platz zu kommen. Der Fußball ist mein Leben , es gab und wird auch niemals eine andere Option geben, als dorthin zurückzukehren, wo ich hingehöre – nämlich auf das Spielfeld. Ich will den Leuten beweisen, dass man mich niemals abschreiben sollte. Wie sagt man auch so schön „Totgesagte leben länger”.
VfL Rhede: In Duisburg brachte dich Javier Garcia Dinis nach 82 Minuten. Bist du schon wieder bei 100% deines Leistungsvermögens?
Oenning: Nein noch lange nicht. Es ist immer wieder schwierig nach solch langwierigen Verletzungen zurückzukommen . Ich bin froh, dass der Trainer mir meine ersten Minuten am vergangen Sonntag geschenkt hat. Allerdings wartet noch ein langer Weg auf mich.
VfL Rhede: Die treuen VfL-Fans wissen, dass ein Yannik Oenning in Topform jede Offensive mehr als belebt. Wann dürfen wir dich über 90 Minuten in alter Form zurückerwarten?
Oenning: Ich bin jetzt gerade erst wieder im Training bei der Mannschaft. Ich hatte keine Saisonvorbereitung, im Rahmen derer ich mich für die Hinrunde fitmachen konnte. Ich muss mir jetzt alles Stück für Stück erarbeiten und an vielen Stellschrauben noch drehen. Das wird ein Prozess sein, der noch einige Zeit dauern wird. Aber ich werde mich Woche für Woche reinhängen, sodass es immer weiter aufwärts geht. Wirklich bei 100% und in alter Form sehe ich mich erst, wenn ich im Winter die Vorbereitung mit der Mannschaft absolviere und dann in die Rückrunde starte .