Die U15-Junioren des VfL Rhede konnten am Samstagabend im Flutlichtspiel beim SV Straelen einen Big-Point im Kampf um den Klassenerhalt einfahren. Nach schwacher erster Halbzeit gelang dem Team um Coach Jens Hölscher und Co-Trainer Andreas Zillekens im zweiten Durchgang eine deutliche Leistungssteigerung, in deren Folge ein glücklicher 2:1-Auswärtserfolg zu Buche stand.
Eine Woche nach dem aus Rheder Sicht äußerst unglücklichen 3:3-Remis bei den SF Hamborn 07 gelang den U15-Junioren des VfL Rhede am Samstagabend ein ganz wichtiger Auswärtserfolg beim SV Straelen. Nachdem die Elf von Coach Jens Hölscher mit einem völlig verdienten 0:1-Rückstand in Halbzeitpause ging, gelang es dem Team, sich in der zweiten Halbzeit zu steigern und die Partie nach zwei Treffern von Jannis Lamhardt zu drehen.
„Dass das Spiel heute eher über die Mentalität als über fußballerische Qualitäten entschieden würde, war abzusehen“, so Hölscher, dessen Team am Samstag in der ersten Halbzeit auf ganzer Linie enttäuschte. Der Regionalliga-Nachwuchs aus Straelen investierte zunächst deutlich mehr als die Gäste aus Rhede und war in einer schwachen und chancenarmen Partie von Beginn an die griffigere Mannschaft. Allerdings gelang es auch dem SVS nur selten, nennenswerte Feldvorteile zu erarbeiten und ernst zu nehmende Torchancen blieben somit zunächst auf beiden Seiten komplett aus. Wenn sich allerdings doch so etwas wie Torgefahr entwickelte, dann war dies vor allem vor dem VfL-Gehäuse der Fall.
Dass Maxim Kulischkin nach einer unübersichtlichen Aktion im Rheder Strafraum gleich die erste echte Torchance der Partie zum 1:0 für den SV Straelen verwerten konnte (17.), musste als durchaus verdient verbucht werden, da sich die Gastgeber bis hierhin als die entschlossenere Mannschaft präsentierten und auch in der Folge mehr Zugriff auf das Spiel hatte. Wenn sich das VfL-Team seinerseits vor dem Tor des SVS zeigte, dann lediglich durch Freistöße aus dem Halbfeld, die jedoch an diesem Samstag zunächst nicht die gewünschte Gefahr entwickelten.
So war es in erster Linie VfL-Torhüter Paul Gach zu verdanken, dass eine ganz schwache erste Halbzeit für die Gäste mit lediglich einem Treffer Rückstand bestraft wurde: Unmittelbar vor dem Pausenpfiff rettete Gach mit einer starken Parade gegen den freistehenden SVS-Angreifer Finn Pokroppa (35.) – und verhinderte aller Wahrscheinlichkeit nach eine Vorentscheidung in dieser richtungsweisenden Partie.
In der Halbzeit stellte Hölscher sein Team von einem 4-4-2-System auf ein 4-2-3-1-System um, um den Druck von der Viererkette zu nehmen, mehr Zugriff auf das Mittelfeld zu bekommen und dort die Räume für die Grün-Gelben zu verengen. Dieses zeigte in Kombination mit einem deutlich präsenteren Auftreten seiner Elf umgehend Wirkung. Auch, wenn es dem VfL nach wie vor nur selten gelang, entschlossene Angriffsbemühungen mit Torgefahr zu entwickeln, gelang es nun, die Partie ausgeglichen zu gestalten und die Gefahr vom eigenen Tor weitgehend fernzuhalten.
Mit zunehmender Spielzeit erarbeitete sich das Hölscher-Team leichte Feldvorteile und näherte sich mühsam, aber Stück für Stück dem Ausgleich. Nach einem Freistoß von Lukas Keil konnte SVS-Torhüter Maris Baaken einen Kopfball von Tom Betting gerade noch zur Ecke klären (60.). Nur wenige Minuten später war es erneut Keil, der Baaken mit einem Freistoß von der linken Seite vor Probleme stellte. Den abprallenden Ball verwertete Jannis Lamhardt zum nicht völlig unverdienten, aber doch überaus glücklichen 1:1 für den VfL (63.).
„Der Ausgleich war zu diesem Zeitpunkt für uns sicherlich glücklich“, so Hölscher, der seinem Team allerdings auch attestierte, dass es „in der zweiten Halbzeit viel präsenter“ war und „sich gegen die drohende Niederlage gestemmt“ habe. Hölscher: „Das 1:1 hat uns sicherlich noch einmal ein wenig Luft gegeben. Gerade für den Kopf war es für uns wichtig, diesen Treffer zu diesem Zeitpunkt zu erzielen. Una auch Straelen stellte dieser Treffer vor eine echte Kopfaufgabe.“
Kurz vor dem Ende zeigte sich, dass die Gastgeber dieser Aufgabe zumindest an diesem Samstag nicht gewachsen waren. Nach einer schönen Einzelaktion von Tom Jahn mit anschließendem, gut getimten Steilpaß auf Tom Betting wurde dieser im Strafraum der Hausherren regelwidrig zu Fall gebracht. Schiedsrichter Nils Osterberg zeigte folgerichtig auf dem Punkt, von wo aus sich Jannis Lamhardt die Chance auf den Führungstreffer nicht entgehen ließ (68.).
In der Schlussphase riskierte der SVS noch einmal alles und erhöhte den Druck auf das Rheder Tor zunehmend. Nach einer Hereingabe von der linken Seite kamen die Gastgeber im Strafraum zentral frei zum Abschluss, der durch VfL-Keeper Paul Gach herausragend entschärft wurde (70.) – und da es dem VfL in der vierminütigen Nachspielzeit nur selten gelang, für etwas Entlastung zu sorgen, benötigte das Hölscher-Team noch zweimal die Unterstützung des Aluminiums um die knappe Führung über die Zeit zu bringen: Zunächst setzte sich der starke SVS-Angreifer Noah Schepertöns im Strafraum durch, konnte von Gach noch nach außen gedrängt werden und traf schließlich nur den Pfosten (70.+2), infolge eines Eckstoßes unmittelbar vor dem Abpfiff touchierte der Ball den Querbalken (70.+5).
„Unterm Strich würde ich heute von einem absolut glücklichen Sieg sprechen wollen, der aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit nicht gänzlich unverdient ist“, so Hölscher, der weiter ausführte: „Für den SV Straelen ist es aufgrund des Spielverlaufs und des Chancenverhältnis sicherlich sehr bitter, hier mit leeren Händen den Platz zu verlassen. Nach dem unglücklichen Remis in der Vorwoche, kann ich einigermaßen nachempfinden, wie sich das anfühlt. Dennoch muss ich auch sagen, dass es für uns heute extrem wichtig war, etwas zählbares mitzunehmen und uns etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt zu verschaffen.“
Mit nun sieben Punkten aus sieben Partien sprang das VfL-Team vom siebten auf den sechsten Platz und vergrößerte den Abstand auf einen direkten Abstiegsplatz, welchen aktuell der heutige Gegner mit einer bereits mehr ausgetragenen Partie beleght, auf drei Punkte. In der kommenden Woche stehen für die Mannschaft um Cheftrainer Jens Hölscher und Co-Trainer Andreas Zillekens gleich zwei Lokalduelle auf dem Programm: Zunächst ist das VfL-Team am Dienstagabend in einem weiteren Flutlichtspiel im Kreispokal-Halbfinale bei der DJK TuS Stenern zu Gast (Anstoß 18:00 Uhr), ehe am nächsten Samstag ab 15:00 Uhr das Niederrheinliga-Derby gegen den 1. FC Bocholt im Besagroup-Sportpark steigt.
VfL Rhede U15: Paul Gach – Albin Bega, Mohamed Worogo, Joel Meickmann, Eren Erdogan – Lukas Keil, Tom Jahn, Lukas Nienhaus, Jan Stenneken – Jannis Lamhardt, Tom Betting
Tore:
1:0 Maxim Kulischkin (17.)
1:1 Jannis Lamhardt (63.)
1:2 Jannis Lamhardt (68., FE)