Viele Überraschungen hielt die Partie der U19-Junioren gegen den PSV Wesel zum Auftakt der A-Junioren-Grenzland-Leistungsklasse nicht parat. Das Team um Coach Reinhold Heidemann siegte letztlich gleichermaßen erwartet wie verdient mit 5:2 Toren, tat sich gegen den PSV aber ebenso erwartet auch schwer.
Für VfL-Coach Reinhold Heidemann war bereits unmittelbar nach Veröffentlichung des Spielplans klar., dass das Auftaktspiel seines Teams in der A-Junioren-Grenzland-Leistungsklasse kein wirklicher Leckerbissen werden würde. “Direkt im ersten Saisonspiel gegen einen Gegner zu spielen, den man in der Qualifikation trotz durchwachsener Leistung dominiert und mit 8:1 geschlagen hat, ist keine besonders glückliche Konstellation”, so Heidemann, der seinerzeit präzisierte: “Das wird ein ganz unangenehmes Spiel gegen einen hochmotivierten Gegner, der das Ergebnis aus der Qualifikation geraderücken möchte, während es für uns schwer wird, dieses Spiel auszublenden.”
Dass Heidemann mit dieser Einschätzung nicht ganz falsch liegen würde, deutete sich bei widrigem Wetter im Stadion des Besagroup-Sportparks spätestens nach einer knappen halben Stunde Spielzeit an. Bis hierhin hatte der VfL zwar nicht geglänzt, aber das Spielgeschehen weitgehend bestimmt und eine solide 2:0-Führung nach Treffern von Luca Brunngraber (12.) und Tim Gebbing (19.). “Dass wir den Gegner dann aus dem Nichts zum Anschlusstreffer auffordern, war natürlich wenig hilfreich und hat uns auch einen kleinen Knacks mitgegeben”, war Heidemann alles andere als glücklich über die großzüge Einladung an die Gäste, die sich PSV-Angreifer Luis Zurmühlen nicht entgehen ließ (30.).
Die Wiederherstellung des Zwei-Tore-Abstandes durch VfL-Kapitän Laurin Büdding (38.) sorgte für eine durchaus komfortable Halbzeitführung der Hausherren, die nach dem Seitenwechsel allerdings nicht so richtig ins Spiel fanden. Die Heidemann-Elf erspielte sich zwar eine deutliche optische Überlegenheit, ließ allerdings die letzte Entschlossenheit und die Konsequenz vor dem gegnerischen Tor ebenso vermissen, wie Passgenauigkeit und -schärfe. Heidemann: “Insgesamt haben wir nicht zielstrebig genug agiert und versäumt, das Spiel nach der Pause frühzeitig zu unseren Gunsten zu entscheiden. Stattdessen laden wir den PSV gleich noch einmal ein und haben es auf einmal wieder mit einer engen Partie zu tun, in der wir nicht so richtig drin waren, der Gegner aber Morgenluft witterte.”
Dass diese Witterung nach dem Anschlusstreffer durch Moritz Kloppert aus der 49.Spielminute nicht gänzlich unbegründet war, verdeutlichten dann große Teile des zweiten Abschnitts, in dem das VfL-Team die tonangebende Mannschaft stellte, ohne aus der optischen Überlegenheit und den sich bietenden Torchancen Kapital schlagen zu können. Der PSV dagegen hielt an seinem Konstrukt fest und versuchte, aus einer tiefstehenden Defensive heraus geduldig auf Konterchancen zu lauern.
Eine der wenigen Konterchancen hätte diese Strategie von PSV-Coach Nuri Talay beinahe komplett aufgehen lassen, als die Gäste mutterseelenallein auf Ben Breuer im VfL-Tor zustürmten und einzig ein toller Reflex Breuers das Spielgerät über die Querlatte lenkte und die knappe Führung für die Hausherren bewahrte. Heidemann: “Auch, wenn ich nicht wirklich den Eindruck hatte, dass wir dieses Spiel verlieren könnten, weiß man nicht, wie sich die Partie entwickelt, wenn plötzlich Mitte der zweiten Halbzeit die Uhren mit dem 3:3 wieder auf Null gestellt worden wären.”
Da es dem Heidemann-Team in dieser Szene gelang, den drohenden Ausgleich zu vermeiden, stellte der sehenswerte Treffer von Kapitän Laurin Büdding knapp zehn Minuten vor dem Ende die Entscheidung in einer im Grunde einseitigen, im Ergebnis allerdings engen Partie dar (81.). Den Schlusspunkt setzte Elias Zschoche quasi mit dem Schlusspfiff per Strafstoß (89.).
“Unterm Strich war es das erwartet unangenehme Spiel. Wir können sicherlich besser spielen, als es uns heute gelungen ist, wobei ich den Jungs gar keinen großen Vorwurf machen möchte”, so VfL-Coach Heidemann, der “die verdienten Punkte natürlich auch gerne mitnimmt, auch, wenn wir heute ein gutes Stück von unserem eigentlichen Leistungsvermögen entfernt waren.”
Mit Blick auf den Auftritt seiner Elf am kommenden Freitag beim SV Blau-Weiß Dingden (19:30 Uhr, Höingsweg 3, 46499 Hamminkeln) erwartet der VfL-Coach einen ähnlich auftretenden Gegner, allerdings auch ein anderes Auftreten seines Teams: “Wir möchten als Mannschaft besseren Fußball spielen, als uns das bislang gelungen ist, aber ich denke, dass wir hier auch auf relativ hohem Niveau jammern und herausstreichen können, dass es für die Qualität der Jungs und den Charakter der Mannschaft spricht, dass wir hier heute hinten heraus noch für klare Verhältnisse gesorgt haben.”
VfL Rhede U19: Ben Breuer – Fabian Wennemaring, Mathis Beckmann, Jannik Strauss, Elias Zschoche – Luca Brunngraber, Tim Gebbing, Sinan Güngör, Martin Theissen – Abbass Tadjik, Laurin Büdding
Eingewechselt: Ferdinand Schulte, Serhat Talmac, Jan Taubeneck, Arion Sadrijaj, Milan Bero
Tore: 1:0 Luca Brunngraber (12.), 2:0 Tim Gebbing (19.), 2:1 Luis Zurmühlen (30.), 3:1 Laurin Büdding (38.), 3:2 Moritz Kloppert (49.), 4:2 Laurin Büdding (81.), 5:2 Elias Zschoche (89., FE)