Trotz ganz schwacher Leistung reichte es am Sonntagmorgen auf dem Aschenplatz an der Eichenallee für die U16-Junioren des VfL Rhede zu einem 3:2-Auswärtserfolg über die gastgebende DJK SF 97/30 Lowick. Insgesamt ließ das Team von Coach Sebastian Bode aber über weite Strecken der Partie so ziemlich alles vermissen.
Ergebnistechnisch ist den U16-Junioren des VfL Rhede ein makelloser Saisonstart gelungen. Auf den 4:0-Auftaktsieg über Westfalia Anholt folgte am Sonntagmorgen ein 3:2-Auswärtssieg im kleinen Derby gegen die DJK SF 97/30 Lowick, was nach dem zweiten Spieltag der B-Junioren-Leistungsklasse den dritten Tabellenrang zur Folge hat.
Dennoch zeigte sich VfL-Coach Sebastian Bode im Nachgang der Partie in Lowick alles andere als zufrieden. „Wir sind heute arrogant aufgetreten und haben das Spiel im Kopf schon vor dem Anstoß gewonnen gehabt“, so Bode, dem vor allem missfiel, dass „wir zu keiner Zeit eine angemessene Einstellung zu Platz und Gegner gefunden“ haben.
Gerade die Anfangsviertelstunde verschlief das VfL-Team völlig. Während die Gastgeber die Partie mit viel Engagement und hoher Laufbereitschaft angingen, zeigte sich die Bode-Elf von ihrer schlechtesten Seite und hatte folglich Probleme, sich überhaupt aus der eigenen Hälfte zu befreien. So war es nur folgerichtig, dass sich die Lowicker durch Luca Schaffeld schließlich auch belohnten und in Führung gingen (21.).
Erst nach dem Rückstand gelang der VfL-U16, das Geschehen etwas besser unter unter Kontrolle zu bekommen, dennoch war der auch den Halbzeitstand darstellende Ausgleichstreffer durch Johannes Seggewiß für die Gäste eher schmeichelhaft.
Bode: „Wirklich verdient hatten wir uns dieses Ergebnis zur Pause nicht. Wir haben zwar sporadisch aufblitzen lassen, dass wir die technisch deutlich stärkere Mannschaft sind, aber die Basics total vermissen lassen. In puncto Laufbereitschaft, Einsatzfreude und Gegenwehr war da extrem viel Luft nach oben und wir haben phasenweise wie eine verwöhnte Bande gewirkt, für die es unter ihrer Würde sei, auf einem Aschenplatz kicken zu müssen. Wenn man die Leistung aus der ersten Hälfte betrachtet, müssten wir normalerweise ab sofort nur noch auf Asche spielen.“
Nach einer etwas deutlicheren Kabinenpredigt wurde es in der zweiten Halbzeit aus VfL-Sicht zwar ingesamt besser, den Start in den zweiten Durchgang allerdings verschlief das VfL-Team erneut. Jörn Hekers scheiterte für die Lowicker zunächst an VfL-Keeper Jason Tänzler, profitierte aber davon, dass dessen Abwehr erneut bei ihm landete und von dort ins lange Eck trudelte (48.).
„Immerhin haben wir nach dem erneuten Rückstand eine Reaktion gezeigt“, so Bode, der nun eine deutliche Leistungssteigerung seines Teams zu sehen bekam. Diese zeigte auch umgehend Wirkung in Form guter Tormöglichkeiten. Für den Ausgleich musste jedoch eine Standardsituation herhalten. Der eingewechselte Finn Seggewiß nickte nach einem Ecktstoß zum Ausgleich ein (54.).
Spätestens nach dem Ausgleichstreffer war die VfL-Elf einigermaßen in der Partie angekommen und dominierte fortan das Spiel an der Eichenallee. Einzig der die Partie drehende Treffer sollte dem Bode-Team zunächst nicht gelingen und -passend zum Gesamtauftritt des VfL-Teams- auch nicht aus dem Spiel heraus fallen: Milan Bero zeichnete per Freistoß für den 3:2-Siegtreffer des VfL verantwortlich (65.).
Dass Bero wenig später aufgrund vermeintlichen Reklamierens mit einer Zeitstrafe des Feldes verwiesen wurde, änderte in der Schlussphase nichts mehr am aufgrund der ersten Halbzeit etwas glücklichen Auswärtserfolg des VfL. Ob dieser auch verdient zustande kam, war eine Frage, die auch VfL-Coach Sebastian Bode nach dem Spiel nicht eindeutig beantworten konnte. „Wenn man die technisch-taktische Qualität und die der Torchancen betrachtet, sind die drei Punkte heute sicher verdient“, so Bode, der allerdings auch einwarf: „Bewertet man Einstellung, Lauf- und Einsatzbereitschaft, dann bin ich mir nicht sicher, ob wir es nicht eher verdient gehabt hätten, das Spiel zu verlieren. Am Ende sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen und sollten aus diesem Spiel unbedingt lernen.“
In der kommenden Woche reist das VfL-Team zum SV 08/29 Friedrichsfeld, der ebenfalls mit zwei Siegen und einem makellosen Torverhältnis von 8:0 gestartet ist. Bode: „Ich denke, dass wir hier ein anderes Gesicht zeigen werden, allerdings auch müssen, wenn wir etwas zählbares mitnehmen möchten.“
VfL Rhede U16: Jason Tänzler – Albin Bega, Johannes Seggewiß, Joel Meickmann, Luka Lekic – Tom Jahn, Jan Stenneken – Ahmad Malik, Milan Bero, Sidan Güngör – Gerome Gerresheim
Eingewechselt: Finn Seggewiß, Timur Özkaya
Tore: 1:0 Luca Schaffeld (21.), 1:1 Johannes Seggewiß (31.), 2:1 Jörn Hekers (48.), 2:2 Finn Seggewiß (54.), 2:3 Milan Bero (65.)